SCHÖNE TAGE - Wolf-Dieter Pfennig und Jakob Zander
18.02. - 25.03.2023
Schöne Tage
Wolf-Dieter Pfennig (Zeichnung)
Jakob Zander (Malerei)
WELLEMEYER Galerie & Kunsthandlung Plau am See
Schöne Tage
18. Februar – 25. März 2023
Wolf-Dieter Pfennig I Zeichnung
Jakob Zander I Malerei
Wolf-Dieter Pfennig, Jahrgang 1956, der ideenreiche, philosophisch-humorvolle Zeichner und Grafiker, kann auf unzählige Arbeitsbegegnungen mit Autoren, Theatern, Galerien und öffentlichen Partnern zurückblicken – er hat in vielen Arbeitsjahren einen ganzen Kosmos fröhlicher Welterzählungen geschaffen, überraschend, virtuos, gedankenmusikalisch.
Als Professor unterrichtete er Studierende in Kunstdingen und Kunsttechniken.
Viele seiner Arbeiten strahlen eine heitere Weisheit und einen gelassenen Sarkasmus aus -doch jeder weiß: wer heiter erzählen will, muss andererseits tief blicken, muss sich auch öffnen können für den Zweifel und die schmerzliche Komödie des Scheiterns.
Im Zentrum seines poetischen Welttheaters steht quasi immer das Paar, genaugenommen die Liebhaberin und der Liebhaber - in stets tragikomischer Verquickung, umgeben von Hund, Fisch, Möwe, Boot und Mond, gelegentlich auch von Eulen, Narren und dem Tod.
Für die Eitelkeit und die Sehnsüchte seiner Protagonistinnen und Protagonisten findet er szenische Gleichnisse und Metaphern – allesamt kämpfen sie um Grazie und Balance auf dem Drahtseil des Lebens, aber sie stürzen ab, wieder und wieder, denn der Mensch (leider) ist nicht für das Drahtseil gemacht.
Fröhliches Scheitern, Scheitern in Farbe – davon erzählen Wolf-Dieter Pfennigs malerische Kunststücke: menschlich-allzu menschlich, fröhlich und immer tröstlich-motivierend.
Mit anarchistisch-philosophischer Schärfe erzählt der junge Leipziger Maler Jakob Zander auf seinen oft großformatigen, expressiv komponierten Leinwänden von der Vitalität und der Hochspannung erotischer und rivalisierender Begegnungen im modernen Stadtraum.
Nicht selten treten in den überzeichneten Figurenporträts eine extrem hedonistische Selbstbezogenheit und eine grotesk übersteigerte Körperinszenierung in den Vordergrund –
vor allem deshalb machen Zanders urbane Satyrspiele allergrößten Spaß und fordern in ihrer
sinnlichen Offensivität auch den heraus, der zunächst irritiert den Kopf schüttelt: komische Sportskanonen treffen gelegentlich auf Faune und Kentauren, Muskelprotze auf Inline-Skaterinnen und gestiefelte Engel.
An anderer Stelle jedoch scheint Zander (wie Tannhäuser) selbst hinab zu stürzen in den großstädtischen Venusberg, schiebt jede Distanz beiseite und wirft sich berauscht in die malerische Anbetung.
Expression, Farbe und die körperliche Spannkraft seiner Figuren drängen aus den sie begrenzenden Formaten hinaus.
Liebe und Sexualität treten plötzlich hervor als die vielleicht zentrale Gestaltungsenergie überhaupt.
So mäandern Zanders körpersinnliche Bilderzählungen zwischen augenzwinkernder Distanz und opulent inszeniertem Lustgewinn hin und her.
Dabei spielt er in seinen Arrangements und in einzelnen situativen Figurengesten geschickt mit antiken Überschreibungen und kunsthistorischen Bildmustern – er findet Analogien in der Tiefe der kulturellen Zeit und stellt dadurch bissig-sensible Fragen an die Gegenwart.
Zur Eröffnung unserer neuen Ausstellung am Samstag, dem 18. Februar 2023, 17 Uhr sind Neugierige und kunstinteressierte Gäste ganz herzlich eingeladen!
WELLEMEYER Galerie & Kunsthandlung
19295 Plau am SeeSteinstr. 64
Tel.: +49 173 2940910
URL: www.galerie-wellemeyer.de
E-Mail: info@galerie-wellemeyer.de
Mittwoch, Donnerstag, Freitag 14–18 Uhr
Samstag 14–17 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung