NACH SÜDEN
30.09. - 18.11.2023
NACH SÜDEN
Aino Nebel I Zeichnungen, Tafeln, Keramische Objekte
Mike Strauch I Malerei
Eröffnung am 30. September 17 Uhr
- Die Berliner Keramikerin und Objektkünstlerin Aino Nebel (1972) lauscht der geheimen Sprache der von iher erwählten Materialien und Elemente. Am Ende eines offenen, dialogisch-experimentellen Formungsprozesses stößt sie auf materialisierte Momente des Glücks und der Unferfügbarkeit, die die stereotypen Kategorien von Zweck und Narration hinter sich lassen. Porzellan und Ton, Stroh, Holz und Blumen, Abfälle, Früchte und Wachs, Wolle, Sand und Glasuren fügen sich zu virtuos-rätselhaften Traumgebilden.Heitere Brüche und das Spiel mit den Grenzen sind dabei ebenso willkommen wie die beflügelnde Musik des Zufalls. So entsteht aus dem hellsichtigen Halbschlaf der Improvisation eine kostbare Sammlung lyrisch-fragiler Kunststücke voller Anmut und interpretatorischer Kontingenz. Ergänzt werden Aino Nebels keramische Tafeln und Objekte durch lichtreich-zarte Zeichnungen, die die Stimmungen des Tages und der Nacht einfangen und gedankenmusikalisch verwandeln – ein Tagebuch aus Tusche, Kreide, Lippenstift und Öl.Aino Nebel hat von 1993-2002 an der Hochschule für Kunst und Design Halle und an der Hochschule für bildende Künste Dresden studiert.
- Der Berliner Maler Mike Strauch (1966) transzendiert erinnerte Landschafts- und Reiseeindrücke in seelische Klang- und Erwartungsräume. Virtuos jongliert er dabei mit Erzählebenen, ästhetischen Interventionen und magischen Nachbarschaften. Leuchtend rosa Pinselhiebe durchfliegen unvermittelt vernebelte Nachtwälder von dunkel-veristischer Tiefe, die gelegentlich den Blick auf lichtweiß strahlende, jedoch menschenleere Gegenwartsarchitekturen freigeben - Investruinen, Tempel, Hotels, Flugkörper oder Bushaltestellen. Surreale Graffitis, Sterne, Palmen, fliegende Tulpen, Urformen, Schriftzüge und andere semiotische Ufos verrätseln südliche Abendinszenierungen voller Fernweh und Fieber. Ein seltsamer Fahrtwind weht durch diese weit geöffneten Magazine des Glücks - die Paradiese fliegen vorbei, zerfließende Bilder einer malerisch wiederverzauberten, aber lange schon ausvermessenen Welt. In Mike Strauchs bewegt-aufgeladenen Bildwelten liegt ein romantischer Kult der Substanz im Kampf mit der komplex relationierenden Energie unserer Gegenwart. In seinen Arbeiten stellt sich Strauch dieser Spannung und bringt sie überraschend und virtuos zum Tanzen. Mike Strauch studierte nach einer Ausbildung zum Porzellanmaler 1990-1996 Malerei an der Hochschule für bildende Künste Dresden.
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