In der eindringlichen Umgebung der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit lädt die Installation die Besuchenden ein, sich mit der dunklen Geschichte der Überwachung und Repression in der DDR auseinanderzusetzen. Ein kleiner Raum in einer Zelle vermittelt die beklemmenden Erfahrungen der Inhaftierten.Ein kaum hörbares Wiegenlied weht durch den Raum – ein Klang von Trost und Traurigkeit. Das flackernde Licht verstärkt das Gefühl der Unsicherheit und des Unbehagens, während der Spionagespiegel eine bedrückende Perspektive eröffnet: Die/Der Inhaftierte sieht sich selbst, während von außen ein voyeuristischer Blick möglich ist. Diese Konstellation schafft eine verstörende Interaktion zwischen Beobachtenden und Beobachteten und thematisiert die Mechanismen der Kontrolle und Überwachung. Der Schriftzug „MEINE WÜRDE KRIEGT IHR NICHT“ durchbricht den voyeuristischen Blick und wird zum kraftvollen Statement der Resilienz und des Widerstandes. Er erinnert uns daran, dass trotz der repressiven Strukturen der Staatssicherheit die menschliche Würde unantastbar bleibt. Diese Installation ist nicht nur eine Reflexion auf die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf, die Lehren aus dieser dunklen Zeit in unsere heutige Gesellschaft zu integrieren. Angesichts des weltweiten Anstiegs von Autokratien ist der demokratische Standard in Gefahr.

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