JUNGE KUNST AUS NORDEUROPA

25.03. - 05.06.2023

Svea Finck „SHAME-Undigested-Inner“, Stahl, Neusilber, Kautschuk, Sand, 300 cm / 26 kg

Eine Präsentation junger Kunstpositionen zwischen Malerei, Grafik, Schmuck und Installation aus Deutschland und Schweden mit Svea Finck (Wismar), Maik Schrainer (Greifswald) und Linus Ahlin Sellgren (Malmö).
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald, der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Wismar, der KKV Grafikwerkstatt Malmö/Schweden, der OSTSEE-ZEITUNG Rostock und dem Kunstverein zu Rostock. Kuratorin: Olivia Franke

Zur Ausstellung erscheint ein dreiteiliger Katalog im Schuber in der EDITION HOHES UFER AHRENSHOOP.

Der 1991 in Lund (Schweden) geborene Künstler Linus Ahlin Sellgren arbeitet in einem breiten Spektrum unterschiedlichster grafischer Verfahren, wobei Collage und Tusche zu seinen bevorzugten Techniken gehören. Der Prozess der Entwicklung von figurativen Elementen aus der Abstraktion heraus spielt für Ahlin Sellgren eine tragende Rolle. Die künstlerische Befragung der unbewussten Strukturen der menschlichen Psyche ist in seiner Arbeit eng mit den Zufallsvariablen, wie sie Ätz- und Schnitztechniken ermöglichen, verzahnt. Entsprechend spiegelt seine Arbeit die stetige ästhetische Auseinandersetzung mit jenen Elementen, die außerhalb des Rationalen und Kontrollierbaren situiert sind. Die Produktion seiner seriell angelegten grafischen Arbeiten bezeichnet Ahlin Sellgren als einen zeitaufwändigen, archäologischen Prozess, der imstande ist, Unbewusstes zutage zu fördern. 2023 nominierte der Partner des Künstlerhauses Lukas im nordischen Netzwerk, die Grafikwerkstatt der KKV (Konstnärernas Kollektiva Grafikverkstad) in Malmö (Schweden), Ahlin Sellgren für ein Residenzstipendium im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop, das mit der Teilnahme an der Ausstellung JUNGE KUNST IN NORDEUROPA im Neuen Kunsthaus Ahrenshoop einhergeht. Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog.

Die 1996 in Cuxhaven geborene Künstlerin Svea Finck lebt und arbeitet in Wismar. Eine Goldschmiede-Ausbildung sowie ein Designstudium qualifizieren die vielfach ausgezeichnete Nachwuchskünstlerin für eine differenzierte Auseinandersetzung mit den ästhetischen Funktionen von Schmuck, die sie produktiv um sozialpolitische Dimensionen erweitert. Fincks Arbeit subvertiert nicht nur die gängigen Annahmen über Schmuck als Dekor, sie erweitert die tradierte Auffassung desselben um sozialpolitische Fragestellungen. Ihre konzeptuelle, nuancierte sowie betont prozessual angelegte Arbeit diskutiert im Medium des Schmucks gesellschaftliche Fragen: darunter Themen, die um Macht und Verantwortung kreisen, aber auch Emotionen wie Scham und Angst werden in ihren Werken einer künstlerischen Befragung unterzogen. Bemerkenswert sind die Varianz der Themen sowie die Diversität der zum Einsatz kommenden Techniken und Materialien. Das von Finck realisierte Anliegen, die Schmuckobjekte für die Rezipient:innen stets haptisch zugänglich zu machen, resultiert aus ihrer Annahme, über die sinnliche Affizierung neuartige Perspektiven eröffnen sowie Diskussionen anregen zu können. 2022 wurde Finck der DIA-Preis der Hochschule Wismar verliehen, der mit einem Residenzstipendium im Künstlerhaus Lukas sowie der Teilnahme an der Ausstellung JUNGE KUNST AUS NORDEUROPA im Neuen Kunsthaus Ahrenshoop und einer Katalogproduktion dotiert ist.

In seinen Arbeiten setzt sich Maik Schrainer malerisch, grafisch sowie plastisch mit dem menschlichen Körper auseinander. Im Zentrum seiner zumeist großformatigen malerischen Werke steht die Darstellung von Fleischlichkeit. Gleich einem Forscher examiniert er die facettenreiche Erscheinung der Haut, jener Grenze zwischen innen und außen, sowie ihre stetige Wandelbarkeit. Die von Schrainer malerisch festgehaltenen Dynamiken von Bewegungen, wie sie sich aus Dehnungen und Stauchungen ergeben, speisen sich bevorzugt aus dem Aktstudium und der genauen Beobachtung des vielfältigen Gestenrepertoires des Körpers sowie seiner emotionalen Qualitäten. Die künstlerisch-praktische Dimension – seine Erkundung der Phänomene Haut und Fleischlichkeit – fundiert Schrainer in seiner theoretischen Auseinandersetzung mit der Darstellungstradition des Körpers in der europäischen Kunstgeschichte sowie seiner Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte des Menschen. Dabei geht seine intensive Beschäftigung mit den Möglichkeiten der Materialien Hand in Hand mit dem Erkunden des Facettenreichtums von Emotionen, die sich in Körperlichkeit widerspiegeln und verdichten. Im Jahr 2000 in Schwerin geboren, studiert Schrainer seit 2018 am Casper-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald Bildende Kunst und Geschichte. 2022 erhielt er den INSOMNALE-Kunstpreis des Caspar-David-Friedrich-Instituts. Dieser wird in Kooperation mit dem Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop vergeben und beinhaltet einen Arbeitsaufenthalt im Künstlerhaus sowie die Teilnahme an der Ausstellung JUNGE KUNST AUS NORDEUROPA im Neuen Kunsthaus Ahrenshoop. 
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein dreiteiliger Katalog im Schuber.

Mittwoch bis Montag 10 bis 17 Uhr geöffnet
Eintritt 3 Euro / ermäßigt 1,50 Euro

Neues Kunsthaus Ahrenshoop

18347 Ahrenshoop
Bernhard-Seitz-Weg 3a
Tel.: +49 38220-80726
URL: www.neues-kunsthaus-ahrenshoop.de
E-Mail: post@neues-kunsthaus-ahrenshoop.de

Zur Übersicht Termine

Newsletter | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Mitglieder Login