
COUPLES II — ANETT LAU / NANDO KALLWEIT / MAURIZIO SAPIA
Ausstellung vom 23. Mai bis 11. Juli 2025 in der Galerie STP in Greifswald / Ausstellungseröffnung am 23. Mai um 19 Uhr
Drei sehr unterschiedliche Positionen und sehr gegensätzliche Bildsprachen erzeugen ein Spannungsfeld zwischen Skulptur, Papierarbeiten und fotografischer Objektkunst.
Anett Lau
Muster setzen sich aus rhythmischen Wiederholungen zusammen. Im Hohelied Salomo steht dreimal eine Beschwörung der Liebe geschrieben. Was flüchtig betrachtet wie ein Mantra anmutet wird auf den zweiten Blick zu einer Frage nach dem Charakter des Zwischenmenschlichen: Ist es ein bewußtes In-Gang-Setzen? Oder ist es ein Überkommen, ein-überschwemmt-Werden-von-dem-Gefühl? Das „Feld der Hinden und Gazellen“ als ein auch bereits in der Antike von Menschenhand bearbeiteten Acker verstehend, versetzt die Arbeit auf dem felde eben jene Frage künstlerisch in die Felder „menschlichen Ackerns“ der Gegenwart. Anett Lau macht Muster mit Mustern. Muster sind für die Künstlerin eine Art Matrix menschlicher Wahrnehmung. Vorgemusterte und vorgedruckte Papiere, wie Tapeten, Formulare sowie Büromaterialien werden geschreddert, zerschnitten, überzeichnet und übereinander geschichtet.
Dekonstruierte Muster, Ornamente, Codes oder [Menü-] Befehle verweisen mit künstlerischen Mitteln und Ideen auf semiotische Zusammenhänge, wie Deutungvorläufer und -nachfolger. Anders ausgedrückt: Verstehen wird auf den Kopf gestellt und gegen den Strich gebürstet auf das Woher? und Wohin? in der Gesellschaft der Gegenwart.
Nando Kallweit
"Immer ist der menschliche Körper das Medium, mit dem Nando Kallweit seine Formvorstellungen in einem unverwechselbaren bildhaften Kanon verwirklicht. Nicht Einfühlung, sondern die Distanziertheit ist charakteristisch für die Bildkunst seiner bizarren menschlichen Figuren und macht sie so faszinierend. Die hier in Betracht genommenen Skulpturen beanspruchen keine raumgreifenden Bewegungsextreme, um ihre Wirkung zu entfalten. Charakteristisch sind ihre geschlossenen Fließbewegungen, eine Eigenschaft, die die Verwandlung des hölzernen Unikats in Bronze geradezu herauszufordern scheint.
Holz und Bronze; lebendige Natur das eine, menschengemachtes Laborat das andere. Die holzschnittigen, geschwärzten Skulpturen finden nicht selten ihr Pendant in bronzenen Abgüssen. Original und Spiegelbild werden auf diese Weise ungleiche Zwillinge, vergänglich der eine, dauerhaft bleibend der andere." (Dr. phil. Reimar Börnicke)
Maurizio Sapia
"Identität" ist das Dauerthema des italienischen Künstlers Maurizio Sapia. Die aufreibende Suche nach dem Wesentlichen hinter dem Gesehenen treibt Sapia seit Jahren in seinem Schaffen zu immer neuen Umgängen mit dem Stilmittel der Fotografie. Er zeigt in seinen Bildern Dinge, die er unter der Oberfläche des bewußt Wahrgenommenen vermutet, erahnt ... erkennt. Sein fotografisches Werk mündet mittlerweile in einer neuen, ungewohnten Präsentation: Fotografien werden mit Spiegeln und Gegenständen kombiniert und erobern so den physischen Raum.

DIE TOTE FRAU AM HALLESCHEN UFER — JEWGENI CHALDEJ — FOTOGRAFIEN VOM KRIEG
Ausstellung vom 17. Mai bis 15. Juni 2025 im Goldbergkunst e.V. / Ausstellungseröffnung am 17. Mai um 18 Uhr

DIE KRONE DER SCHÖPFUNG
56. Ausstellung vom 16. Mai bis 13. Juli 2025 in der Galerie Atelier Rotklee in Putbus auf Rügen / Ausstellungseröffnung am 16. Mai um 18 Uhr