Lesung: Jan Faktor - Trottel

12.08.2023

Foto © Joachim Gern

Von der Prager Vorhölle, einer schicksalhaften Ohnmacht, einem Sprung und dem seltsamen Trost von Chicorée. Mit »Trottel« ist Jan Faktor ein wunderbar verspielter, funkelnder, immer wieder auch düsterer, anarchischer Schelmenroman gelungen.

Im Mittelpunkt: ein eigensinniger Erzähler, Schriftsteller, gebürtiger Tscheche und begnadeter Trottel, und die Erinnerung an ein Leben, in dem immer alles anders kam, als gedacht. Und so durchzieht diesen Rückblick von Beginn an auch eine dunkle Spur: die des »engelhaften« Sohnes, der mit dreiunddreißig Jahren den Suizid wählen und dessen früher Tod alles aus den Angeln heben wird.

Ihren Anfang nimmt die Geschichte des Trottels dabei in Prag, nach dem sowjetischen Einmarsch. Auf den Rat einer Tante hin studiert der Jungtrottel Informatik, hält aber nicht lange durch. Dafür macht er erste groteske Erfahrungen mit der Liebe, langweilt sich in einem Büro für Lügenstatistiken und fährt schließlich Armeebrötchen aus. Nach einer denkwürdigen Begegnung mit der »Teutonenhorde«, zu der auch seine spätere Frau gehört, »emigriert« er nach Ostberlin, taucht ein in die schräge, politische Undergroundszene vom Prenzlauer Berg, gründet eine Familie, stattet seine besetzte Wohnung gegen alle Regeln der Kunst mit einer Badewanne aus, wundert sich über die »ideologisch morphinisierte« DDR, die Wende und entdeckt schließlich seine Leidenschaft für Rammstein.

Jan Faktor, 1951 in Prag geboren, 1978 Übersiedlung nach Ostberlin. Arbeit als Kinder­gärtner und Schlosser. Entdeckt in den 80er-Jahren das »Rückläufige Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache« für die experimentelle Dichtung. Bis 1989 fast ausschließlich in der inoffiziellen Literatur­szene engagiert. 1989/90 Mitbegründer der Zeitung des Neuen Forums.

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Weitere Veranstaltungen

Eröffnung am Samstag, dem 30. März 2024 um 17 Uhr
Anke Feuchtenberger – Feuchtenbergerowa- Genossin Kuckuck und andere graphische Erzählungen

Anke Feuchtenberger holt mit ihrer assoziativen Erzählweise, die oft einer Traumlogik folgt, die anspruchsvolle Deutungsarbeit in den Comic, die man sonst nur von Kunstgemälden oder Lyrik kennt. Comic-Lyrik könnte man vielleicht sagen, auf nachhaltig beeindruckende Art und Weise.
Jule Hoffmann, Deutschlandfunk Kultur, Buchkritik, 20.09.2023

Samstag, 4. Mai 2024 um 17 Uhr
Lesung mit Durs Grünbein

Durs Grünbein liest Lyrik sowie aus dem Roman „Der Komet“

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Lüneburger Heide, Melbeck bei Lüneburg, begleiten die Lesung mit eigenen Texten, in denen sie auf die Texte Durs Grünbeins reagieren.

Eröffnung am Samstag, dem 11. Mai 2024 um 17 Uhr
Rausch der Farbe - Achim Freyer - Neue Werke

Ich ahne eine große Freiheit und Leichtigkeit, die sich in der Malerei ausdrückt, die aber übereinstimmen muss mit der Wirklichkeit des Lebens. Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit, wie Schiller sagt. Freiheit, die ich meine, ist ein Wegmotiv, aber keine Seins-Chance. Der Körper ist eine Fessel wie auch die Umwelt. Aber dadurch ist die Sehnsucht nach dem Flug des Schmetterlings so groß, weil wir ohne diese Dimension des Augenblicks nicht existieren können.
Ich habe mit meinem Weg immer Widerstand entwickelt, um nicht von der Massendynamik verschluckt zu werden. Wege und Auswege und Abwege. Und Umwege. Abwegigkeiten.
(Achim Freyer in einem Interview mit Johannes Odenthal, Oktober 2023)

Am 12. Mai 2024 um 11 Uhr laden wir sehr herzlich zur Präsentation des neuen Buches und im Anschluss zu einer Feier anlässlich des 90. Geburtstages des Künstlers ein.
P r ä s e n t a t i o n des neuen Buches Oskar Manigk – Post von Oskar Mail Art und Künstlerpostkarten

Der Maler Oskar Manigk hat in fünf Jahrzehnten unzählige Zeichnungen und Postkarten angefertigt und verschickt. Mail Art ist Post-Kunst, sie will in die Welt, wird aber auch in Archiven bewahrt. Karten von Manigk erschienen ab 1980 in Editionen u.a. bei Jürgen Schweinebraden. Mit Ironie und tragischem Humor schaut Oskar Manigk auf die Realität.

Samstag, 8. Juni 2024 um 17 Uhr
Lesung mit Sabine Rennefanz

Sabine Rennefanz liest aus dem Roman „Kosakenberg“

Eröffnung am Samstag, dem 15. Juni 2024 um 17 Uhr
70 Jahre für die Kunst – Die Maler Jürgen Böttcher (Strawalde), Peter Herrmann, Peter Graf und Ralf Winkler (A. R. Penck) sowie der Bildhauer Peter Makolies

Eine Künstlergruppe mit Namen und Programm waren wir nie. Anerkennung und Achtung der anderen hat uns über die Jahre bis heute freundschaftlich verbunden.
Peter Makolies

Eröffnung am Samstag, dem 27. Juli 2024 um 17 Uhr
pearls ain‘t free - Meisterschüler:innen der Klasse Macketanz der Hochschule für Bildende Künste Dresden

Mit einer großen Vielfalt an technischen Herangehensweisen, Sujets, Farbpaletten und figurativen Sprachen nähern sich die aktuellen Meisterschüler:innen der Klasse Macketanz der Hochschule für Bildende Künste Dresden der Malerei.
Jede und Jeder mit eigenem Ansatz und eigenen Fragen, die ganz bewusst auf die reiche Geschichte des Mediums reagieren.
Geprägt von sehr unterschiedlichen Hintergründen, eint die Gruppe das Interesse am Medium der Malerei als Mittel zur Erfindung, zur Erzählung und zur Bebilderung der eigenen Welten.

Samstag, 10. August 2024 um 17 Uhr
Lesung mit Thea Mengeler

Thea Mengeler liest aus dem Roman „Nach den Fähren“

Die Auktion findet am Samstag, dem 14. September 2024 um 11 Uhr statt.
31. Usedomer Kunstauktion

Während der beliebten Usedomer Kunstauktion versammeln sich alljährlich viele Kunstfreunde aus Nah und Fern, um hochkarätige Kunstwerke bekannter Künstler*innen zu erwerben.

Eröffnung am Samstag, dem 28. September 2024 um 17 Uhr
Maja Drachsel - Unmacht

„Maja Drachsel malt nicht in Harmonie mit den Dingen oder im einsamen Kampf mit sich selbst, aber mit Hingabe an das Leben und dessen Widerschein. Dankbar erkenne ich eine Sprache, die neu ist und zeitgemäß, keine romantisierende oder naturalistisch abbildende Kunstwelt, sondern eine Wirklichkeit auf Augenhöhe, schmerzhaft seufzend und jubelnd lebensnah.“ Gabriele Werner

Eröffnung mit Glühwein am Samstag, dem 23. November 2024 um 18 Uhr
Winterausstellung

Gemeinschaftsausstellung regionaler Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen

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